Görig: MES-Fachklassen sind ein Aushängeschild der Region

30 Mai

Vogelsberger Landrat übt Kritik am "unfairen Verfahren beim Verteilen der Investitionsprogramme" - 1,5 Millionen Euro "Vogelsberger Ausstattungsoffensive"

Pressemeldung der Firma Kreisausschuß des Vogelsbergkreises

Berufliche Bildung ist ein Standortfaktor – und die Max-Eyth-Schule in Alsfeld (MES) hat einen weit über die Kreisgrenzen hinausgehenden sehr guten Ruf. Die größte Schule des Vogelsbergkreises verdankt dies außer dem Siegel „Europa-Schule“ vor allem der „Magnetwirkung“ der überregionalen Fachklassen, wie Schulleiter Friedhelm Walther bei einem Besuch von Landrat Manfred Görig (SPD) deutlich machte. Die Schule lobt die „kraftvolle Entscheidung des Landrats“ anstelle einer zunächst vorgesehenen Bundesförderung (Kommunalinvestitionsprogramm 2/KIP 2) nun mit eigenen Kreismitteln die Investitionen innerhalb der Schule voranzutreiben.

So wird 2016 und 2017 mit der „Vogelsberger Ausstattungsoffensive für die Berufsschulen“ sowohl in der Vogelsbergschule Lauterbach (wir berichteten bereits) als auch in der Alsfelder Kreisberufsschule an vielen Stellen „ein Investitionsstau aufgelöst“, betonte Landrat Görig im Fachgespräch in Alsfeld. Insgesamt hat der Landkreis mit rund 1,5 Millionen Euro etwa 100 Einzelinvestitionen ermöglicht, vor allem Geräte und Maschinen wurden oder werden angeschafft. „Der Investitionsschub wurde zum Motivationsschub für die gesamte Lehrerschaft“, kommentierte Helmut Reitschky, stellvertretender Schulleiter, den Modernisierungseffekt.

Dieser Effekt ist von Landrat und Schulleitung auch ausdrücklich erwünscht. Denn gerade die MES-Fachklassen seien „ein Aushängeschild für die gesamte Region“. Die Strahlkraft reiche in viele Bundesländer hinein und sei auch für die Region Alsfeld ein Wirtschaftsfaktor – allein schon durch die vielen Schülerinnen und Schüler, die im Blockunterricht einen wichtigen Baustein ihrer Ausbildung in Alsfeld erwerben, so Schulleiter Walther. Über 1000 Übernachtungen jährlich ergeben sich hieraus.

Die Schulleitung hob insbesondere die Bedeutung der Landesfachklasse „Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker“ und der Bezirksfachklasse „Bau- und Landmaschinenmechatroniker“ hervor. Beide Bereiche erreichen nach den Worten Walthers überragende Abschlussergebnisse. Die Schulleitung berichtete vom Interesse des Daimler-Ausbildungschefs an der praxisnahen Ausbildung in der Max-Eyth-Schule. „Das ist wirklich bemerkenswert“, freute sich Landrat Görig. Klar ist für Schulleiter Walther: „Wir wollen erreichen, dass die bestehende Landesfachklasse vermehrt von Auszubildenden anderer Bundesländer besucht werden kann.“

In der Unterredung mit der Schulleitung übte Landrat Görig deutliche Kritik am Verteilungsverfahren des Landes hinsichtlich der Investitionsprogramme des Bundes. „Wir hatten bei der zweiten Runde – bei KIP 2 – mit 20 Millionen Euro gerechnet; es sind aber nur knapp 12 Millionen geworden.“ Grund dafür sei, dass im Verteilungsmechanismus des Landes leider auch Landkreise und kreisfreie Städte Geld erhalten haben, die wirtschaftlich sehr gut dastehen.

Zum – nun eigenständig aufgelegten zusätzlichen – Kreis-Investitionsprogramm sagte Schulleiter Walther: „Das hat uns richtig gut getan!“ Neue Projekte und neue Ideen erhielten nun ihre lang ersehnte Chance. 

Zur Fachklassensicherung führte Schulleiter Walther aus: „Leider werden die Auszubildenden der „Bau- und Landmaschinenmechatronik erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr in Alsfeld zusammengeführt“. Sinnvoll sei die Beschulung ab dem ersten Ausbildungsjahr an der Max-Eyth-Schule, um die aktuell bestehenden Niveauunterschiede der Auszubildenden zu vermeiden. Landrat Görig sagte zu, auf die Landesregierung entsprechend zuzugehen. Eine Schule in einem Flächenlandkreis müsse zwingend anders betrachtet werden als der Ballungsraum. Das sei in Wiesbaden noch immer nicht verstanden worden.

Aktuell läuft ein Beteiligungsverfahren zur neuen „Verordnung über die Fachklassenstandorte“. Landrat und Schulleitung kritisieren gemeinsam, dass die regionalen Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden. „Sollte das so in Kraft treten, dann werden die Ausbildungschancen der Jugendlichen der Region einschränkt“, warnte Schulleiter Walther.

Beim Vogelsberger Berufsbildangebot werde zum Beispiel über folgende Berufsbilder diskutiert: Maler und Lackierer, Bäcker und Bäckereifachverkäufer. Ohne ein örtliches  Berufsschulangebot in den genannten Bereichen könnten mittelfristig keine Auszubildenden mehr in der Region gewonnen werden, da es für die jungen Auszubildenden fast unmöglich sei, die Berufsschulen in den Ballungszentren mit dem mäßig vorhandenen ÖPNV zu erreichen. Das könne zur Folge haben, dass noch vorhandene Handwerksbereiche nach und nach wegbrechen könnten.

Landrat Görig erneuerte seine These, dass bei der möglichen Zusammenlegung von Fachklassen aufgrund zu niedriger Schülerzahlen „Auszubildende genauso so gut auch zu uns in den Vogelsberg pendeln können“. Denn: „Die A5 und die Vogelsbergbahn verkehren durchaus in beide Richtungen.“

Die Schulleitung der Max-Eyth-Schule wünscht sich in diesem Kontext ein verstärktes Auftreten der Innungen und Kammern gemeinsam mit der Kreispolitik, um die entsprechenden Fachklassenstandorte in der Region zu erhalten.  Dies könne beispielsweise über ein modifiziertes  Unterrichtsstunden-Zuweisungsverfahren seitens des Kultusministeriums geschehen, schlug Schulleiter Walther vor.

700.000 Euro umfasst das Volumen in der Max-Eyth-Schule, mit denen der Landkreis bewirken will, die Fachbereiche auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die größten Anschaffungen werden in den Bereichen Landmaschinentechnik, Karosseriebau/Fahrzeugtechnik und EDV getätigt. Drei Viertel der Investitionen sind bereits umgesetzt, der Rest erfolgt innerhalb dieses Jahres.

http://www.mes-alsfeld.de/



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