Norbert Röttgen: „Putin hat Europa stärker gemacht“
27 Mrz
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), erwartet von Deutschland ein neues außenpolitisches Selbstverständnis. In einem Interview der Deutschen Welle sagte er mit Blick auf die Beziehungen zu Russland: „Wir sind nicht nur Mitläufer, sondern in dieser Krise hängt wahrscheinlich von Deutschland am meisten ab.“ Das sei jahrzehntelang anders gewesen. Röttgen forderte ein Umdenken: „Wir müssen uns an eine neue Herausforderung – auch psychologisch und politisch – gewöhnen und zwar in schnellerem Tempo als gedacht.“ Röttgen weiter: „Putin hat den Westen verändert, nämlich einiger und insbesondere Europa stärker gemacht und ihn als außenpolitischen, handlungsfähigen Akteur geschaffen.“
Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte der CDU-Politiker: „Es ist ein Fehler, dass wir westliches Denken auch bei anderen unterstellen. Andererseits drückt es auch unseren Willen aus, mit Russland in eine Partnerschaft zu kommen.“
Röttgen sprach sich dafür aus, dass die Ukraine selbst etwas zur Lösung der Krise beisteuern müsse, insbesondere eine „politische und wirtschaftliche Stabilisierung“ des Landes. Zudem seien Parlamentswahlen und eine schnelle Bekämpfung der Korruption in der Ukraine erforderlich.
Das Interview mit Norbert Röttgen strahlt die DW am Sonntag, 30. April, um 12.15 Uhr auf dem TV-Kanal DW (Europe) aus.
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