Entscheidung getroffen: Auf dem Johannisfriedhof soll ein Trauer-Labyrinth entstehen

27 Jan

Drei Studentinnen der Hochschule Osnabrück haben die Jury mit ihrem Johannislabyrinth als Ort zum Abschiednehmen überzeugt

Pressemeldung der Firma Hochschule Osnabrück

Ein rundes Labyrinth aus Rasenwegen in dessen Mitte Trauernde mit Kohle persönliche Botschaften auf einem großen Naturstein hinterlassen können – so stellen sich die Studentinnen Lena Rasche, Anna-Lena Meiners und Kira Sigge ihren Trauergarten vor. Das Konzept der angehenden Freiraumplanerinnen der Hochschule Osnabrück soll bald Wirklichkeit werden. Auf dem unter Denkmalschutz stehenden Johannisfriedhof wird ihre Idee vom Johannislabyrinth als ein Ort zum Abschiednehmen für das Osnabrücker Hospiz umgesetzt.

Acht Studierendengruppen der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur haben mit Unterstützung von Prof. Dr. Jürgen Milchert und seinem Mitarbeiter Niels Biewer verschiedene Konzepte für einen Ort der Trauer erarbeitet. Eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Osnabrücker Hospizes, dem Osnabrücker ServiceBetrieb, der städtischen Denkmalpflege und der Hochschule hat nun alle Modelle und Pläne ausführlich gesichtet und den besten Entwurf ausgewählt. Die Umsetzung des ausgewählten Konzepts soll noch in diesem Jahr auf dem Johannisfriedhof beginnen. Der Friedhof wird Ende 2015 entwidmet.

„In dem ausgewählten Konzept wird ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen in die Situation und Gefühlslage von trauernden Menschen deutlich“, so die einstimmige Meinung der Auswahlkommission. „Das Durchschreiten des Labyrinths kann wie ein Spiegelbild des eigenen Lebensweges gesehen werden mit Umbrüchen, Umkehrungen, Verunsicherungen und der Sicherheit, die Mitte dennoch zu erreichen“, erläutert Ursula Frühauf, Leiterin der Trauerbegleitung des Osnabrücker Hospizes. Professor Milchert ergänzt: „Die persönlichen Inschriften, die die Trauernden auf dem Naturstein hinterlassen können, zeigen zum einen das Gedenken an den Verstorbenen und zum anderen die Vergänglichkeit, da das Geschriebene durch den Regen wieder abgewaschen wird.“

Die Jury zeigt sich auch von den weiteren Stationen des Johannislabyrinths sehr beeindruckt: Mit einer große Schale aus Stahl wollen die Studentinnen den Trauernden die Möglichkeit bieten, durch das Erzeugen von Klängen oder dem Verbrennen von Briefen an die Verstorbenen ihre Emotionen auszudrücken. „Es geht hier also um eine aktive Trauerbewältigung“, fährt Frühauf fort.

In einer weiteren Station kann eine Gedenkkerze angezündet werden. Bevor die letzte Station, der zu beschreibende Stein in der Mitte, erreicht ist, haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Blumenzwiebeln zu pflanzen und auf einer Bank unter Obstgehölzen mit Klangspielen zu sich selbst zu finden.

Die Entscheidungsgruppe war sich rasch einig, dass in diesem Jahr zunächst mit einem Element aus dem Plan – wahrscheinlich dem Labyrinth – begonnen werden soll, um nach und nach diesen Ort der Trauer in Osnabrück wachsen zu lassen. „Der Bau des Labyrinths bietet sich an, da die vorhandenen Steine aus alten Grabumrandungen und ehemaligen Sockeln vorhanden sind und so sinnvoll einer neuen Nutzung zugeführt werden können“, so Milchert.

Die Durchführung der Arbeiten soll durch den freiwilligen Arbeitseinsatz unterschiedlicher Gruppen und Ehrenamtliche in enger Zusammenarbeit mit dem Osnabrücker Hospiz, dem Osnabrücker ServiceBetrieb, der städtischen Denkmalpflege und der Hochschule geleistet werden. In Zukunft soll dieser Naturraum der Allgemeinheit als ruhiger Trauer- und Rückzugsort und dem Osnabrücker Hospiz für Trauerseminare, Trauergruppen sowie für Bildungsangebote mit benachbarten Schulen zur Verfügung stehen. Alle Beteiligten würden sich freuen, wenn sich weitere Gruppen an der Erstellung, Nutzung und Pflege eines solchen Trauergartens beteiligen würden.



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Dateianlagen:
    • Die Osnabrücker Studentinnen Lena Rasche, Anna-Lena Meiners und Kira Sigge haben das Johannislabyrinth als Ort zum Abschiednehmen entworfen


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