Diakonie und Israelitische Religionsgemeinschaft würdigen Ehrenamtliche

31 Jul

Engagement von Migrantinnen und Migranten bei russischsprachiger Telefonseelsorge / Ab August Fortführung von "Telefon Dowerija" in Leutkirch und Berlin

Pressemeldung der Firma Diakonisches Werk Württemberg

Im zehnten Jahr ihres ehrenamtlichen Engagements bei Telefon Dowerija haben Diakonie und Israelitische Religionsgemeinschaft in Württemberg 15 Mitarbeitende mit Migrationshintergrund für ihren jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz gewürdigt. Nach insgesamt 36.184 Anrufen wird Telefon Dowerija ab August in der Zweigstelle Leutkirch und in Vernetzung mit Telefon Dowerija in Berlin weitergeführt, die Stelle in Stuttgart beendet ihre Arbeit. Das muttersprachliche Vertrauenstelefon wird aufgrund rückläufiger Zahlen bei den Neuzuwanderungen aus den GUS-Staaten inzwischen weit weniger nachgefragt als in den ersten Jahren seines Bestehens, Anfang 2012 endete auch die Förderung durch den europäischen Flüchtlingsfonds. Um das Angebot auch für einen kleineren Kreis Ratsuchender aufrechterhalten zu können, arbeitet die Zweigstelle Leutkirch weiter, zudem wurde eine enge Vernetzung mit dem Berliner Telefon aufgebaut. „Telefon Dowerija“ ist weiterhin unter der Telefonnummer 0800 644 6444 erreichbar.

Um russischsprachige Flüchtlinge und Migranten in Krisensituationen frühzeitig und niederschwellig unterstützen zu können, haben die Israelitische Religionsgemeinschaft in Württemberg (IRGW) und die württembergische Diakonie 2003 das erste kostenlose Vertrauenstelefon in russischer Sprache gegründet. Schon nach kürzester Zeit waren die ersten zehn ausgebildeten Ehrenamtlichen so gefordert, dass weitere Ehrenamtliche in zwei Nachfolgekursen für die anspruchsvolle Arbeit am Telefon qualifiziert wurden.

In ihren Gesprächen waren die Mitarbeitenden am häufigsten mit den Themen Einsamkeit, Isolation und Depression konfrontiert sowie mit dem gesamten Komplex „Familienprobleme“. Darunter finden sich Probleme zwischen den Generationen, Eheprobleme inklusive Scheidungsfragen, Schwierigkeiten mit Schwiegereltern oder Schwiegerkindern, Suchtprobleme in der Familie, vorrangig Alkoholprobleme, sowie Überschuldungsproblematiken. Das Vertrauenstelefon ist auch deshalb so wichtig und hilfreich, weil in der ersten Integrationsphase aufgrund noch geringer Sprachkenntnisse seltener Psychologische Beratungsstellen oder die Telefonseelsorge in Anspruch genommen werden können.

Bewährt hat sich die von Anfang an ressourcen- und lösungsorientierte Arbeitsweise von Telefon Dowerija, die auf das Entdecken eigener Möglichkeiten bei der Bewältigung von Krisen setzt. Über Probleme in der Muttersprache reden zu können, ist gerade in Übergangszeiten und unsicheren Situationen von besonderer Bedeutung, die Arbeit von Telefon Dowerija wirkt damit sowohl integrativ wie präventiv. Bei Bedarf wird auch an Fachberatungsstellen und Notfalldienste weitervermittelt.

Telefon Dowerija ist für Anrufende und Mitarbeitende bedeutsam. „Das Telefon ist zurzeit das Wichtigste in meinem Leben“, sagt eine Anruferin, „es ist der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlen kann.“ Auch den Beraterinnen und Beratern, die nach der Grundausbildung kontinuierlich fortgebildet werden, hat Telefon Dowerija viel gegeben. „Das Projekt war ein wichtiger Teil unseres Lebens. Es hat uns so viel gegeben, wir haben selber so viel gelernt, haben Freundinnen unter den Kolleginnen gefunden“, sagt Tatiana K., die ihren Dienst bei Telefon Dowerija nun beendet. „Durch meine Mitarbeit bei Telefon Dowerija und in der Hilfe für andere habe ich auch Kräfte in mir selbst entdeckt“.



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