Frank Castorf: „Es geht um künstlerischen Terrorismus“

24 Jul

Bayreuth-Regisseur für "Jubiläums-Ring" im Interview der Deutschen Welle

Pressemeldung der Firma Deutsche Welle

„Ich hoffe doch, dass es ein bisschen Ärger gibt. Sonst wäre es ja nicht spannend.“ Das sagte Bayreuth-Regisseur Frank Castorf in einem Interview der Deutschen Welle. Castorf äußerte sich zu seiner Arbeit in Bayreuth und der Stimmung dort: „Ich fühle mich hier schon manchmal an die DDR erinnert. Das ist ja fast wie ein sozialistisch geführtes Unternehmen, das sich ja vor allem dadurch ausgezeichnet hat, dass jeder, mit dem man zusammenarbeitet, ein potenzieller Feind ist. So ein bisschen ist es hier auch: Man wird erst einmal mit dem notwendigen Misstrauen beäugt. Da ich so etwas kenne, macht mich das nicht sonderlich kopfscheu. Deshalb fühle ich mich ganz wohl hier.“

Weiter sagte der Regisseur: „Ich mag die Kürze und Dichte der Festspielzeit, in der man sich durch Arbeit fordern und überfordern kann. Hier sind 16 Stunden Musik in knapp zwei Monaten zu inszenieren. Man muss einen sehr langen Atem haben und eine gewisse Rücksichtslosigkeit seinen eigenen Befindlichkeiten gegenüber an den Tag legen, auch seinen Ab- und Ansichten gegenüber. Das macht mir Spaß. Wie es meiner Lust entspricht, interessieren mich Umwege. Das ist für mich das Entscheidende, warum ich überhaupt etwas mache. Ansonsten wäre ich bei der deutschen Reichsbahn geblieben und hätte nur auf die Pünktlichkeit von Zügen achten müssen. Es geht, wie Wagner selbst es formulierte, auch um künstlerischen Terrorismus.“

Projekte der DW im Wagner-Jahr

Die DW begleitet das Jubiläumsjahr mit einer Reihe von Programmprojekten. Im Mai hatte der Dokumentarfilm „Der Colón Ring – Wagner in Buenos Aires“ im Fernsehen der Deutschen Welle Premiere. Der Film ist im Mediacenter der DW (mediacenter.dw.de/german) abrufbar und auf DVD und Blu ray erhältlich. Darüber hinaus überträgt die DW in Kooperation mit dem russischen Klassik-Sender „Orpheus“ in diesem Sommer russlandweit alle sieben Abende des „Zyklus“. Auf dw.de erscheint ein Bayreuth-Tagebuch von DW-Reportern auf Deutsch, Englisch und Russisch. Dort finden sich auch Interviews und Beiträge zu den in 2013 geplanten Premieren von „Das Rheingold“ bis „Götterdämmerung“. Das Internet-Projekt „Wagner200“ bietet zudem eine interaktive Reise durch das 3-D-Modell des Bayreuther Festspielhauses.



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