Seele und Gesicht geben: Spannende Spuren eines Lebens – Preßler gratuliert zum 200. Geburtstag von Mauermeister Preßler
19 Dez
Zwei spannende Neuerscheinungen von Friedrich Preßler sind kurz vor Jahresende bei der EDITION digital anzuzeigen: Zum einen liefert der Autor eine gut zweieinhalb Jahrhunderte umfassende Geschichte der „Staatlichen Bauverwaltung in Mecklenburg. Vom Baudepartement zum Baumanagement“, zum anderen schreibt Preßler über Preßler – die Rede ist von dem vor exakt 200 Jahren im Dezember 1718 im thüringischen Rudolstadt geborenen Ludwigsluster Mauermeister Johann Hinrich Preßler, der offenbar schon früh in das Handwerk seines als Maurer tätigen Vaters eingewiesen worden war. Nach bislang unbekannten Lehr- und Wanderjahren war Preßler zunächst nach Rudolstadt zurückgekehrt, bevor er dann gegen Mitte des 18. Jahrhunderts in einer gänzlich anderen Mission im westlichen Mecklenburg-Schwerin auftauchte – Preßler kam als nachrückender Söldner einer kaiserlichen Neutralitäts- und Exekutionstruppe, die überwiegend aus Schwarzburgern beider Fürstentümer bestand, in den Norden. Hintergrund dieser Militäraktion war die 1713 durch den Kaiser Karl VI. erfolgte Suspendierung von Herzog Carl Leopold, die dieser jedoch ebenso wenig akzeptierte wie die Einsetzung seines jüngeren Bruders Christian Ludwig II. als Administrator des Landes. Der Kaiser schickte zwei Bataillone mit je 600 Mann nach Mecklenburg.
Nach seiner Ausmusterung verblieb Ex-Soldat Preßler im Amt Grabow, wurde hierzulande sesshaft und nahm unter Beachtung der Regularien in der damaligen Zunftstruktur sein ursprüngliches Handwerk wieder auf. Auch wenn er in seiner neuen Heimat noch jahrelang als „Ausländer“ galt, so hätten jedoch seine solide Fachkenntnisse im Maurerhandwerk und der Natursteinverarbeitung für den Thüringer in Mecklenburg gesprochen, befindet Autor Friedrich Preßler. 1767 wurde der inzwischen 49-Jährige als „Maurermeister Preßler allhier“ betitelt. In dieser Zeit besaß Preßler bereits ein kleines Handwerksunternehmen mit einigen Gesellen und Handlangern und war ein viel- und verantwortungsvoll beschäftigter Mann – unter anderem beim Bau von Schloss und Hofkirche. Nach Angaben seines Nachfahren und Biographen galt Preßler als loyal und zuverlässig, befähigt und innovativ. Als Handwerksunternehmer habe er auf seinen Baustellen für Disziplin gesorgt. Der anerkannte Ludwigsluster Maurermeister Johann Hinrich Preßler starb am 25. März 1789 kurz nach seinem 70. Geburtstag an der wegen ihrer mit gravierendem Gewichtsverlust eingehergehenden, als Schwindsucht bezeichneten Lungentuberkulose und wurde vier Tage später auf dem neuen Friedhof der Nebenresidenz beerdigt. Wichtigste Symptome der bis zur von Robert Koch am 24. März 1882 in Berlin verkündeten Entdeckung des Tuberkelbazillus (Mycobacterium tuberculosis) unheilbaren „weißen Pest“ waren Müdigkeit und Appetitlosigkeit, Schwitzen in der Nacht, Husten und „Bluthusten“. Berühmte Tbc-Opfer waren zum Beispiel der Dichter Friedrich Schiller und der Schriftsteller Franz Kafka. Spannende Auskünfte gibt der detailfreudige Autor auch zum Thema der damaligen Bargeld-Beförderung von Schwerin nach Ludwigslust, als es noch keine Sparkasse Mecklenburg-Schwerin gab: Lohn und Gehalt wurden per Express-Kutsche und in Beuteln mit Münzgeld geliefert. Beide Neuerscheinungen sind unter edition-digital.de sowie über Libri, KNV und Umbreit zu haben.
Friedrich Preßler: Johann Hinrich Preßler 1718-1789. Maurermeister in Ludwigslust
ISBN: 978-3-95655-964-8 (Buch), 978-3-95655-958-7 (E-Book)
80 Seiten, 10,00 Euro.
https://www.edition-digital.de/Pressler/Pressler/
Friedrich Preßler: Staatliche Bauverwaltung in Mecklenburg. Vom Baudepartement zum Baumanagement
ISBN: 978-3-95655-963-1 (Buch), 978-3-95655-956-3 (E-Book)
76 Seiten, 10,00 Euro.
https://www.edition-digital.de/Pressler/Staatshochbau/
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