Biotech-Boom in Regensburg hält an
3 Mrz
Die Zahl der innovativen Biotechnologie-Unternehmen in Regensburg steigt auf ein neues Rekordhoch. Die nachlassende Gründungsdynamik bereitet den Verantwortlichen jedoch Sorgen
obx, 03.03.2016 – Ob neue Medikamente gegen Krebs oder vielversprechende Therapien gegen Alzheimer — die Bio- und Medizintechnologie gilt weltweit als Zukunftsbranche mit einem gigantischen Wachstumsmarkt. In gut einem Jahrzehnt hat sich Ostbayern zu einem der Zentren für Biotechnologie in Deutschland entwickelt: Fast 4.000 Beschäftigte arbeiten aktuell rund 50 Unternehmen — so viele wie nie zuvor. Das geht aus der jetzt veröffentlichen Jahresbilanz der Bioregio Regensburg hervor. Das Cluster wachse „weiterhin dynamisch“, sagt Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal. Es gebe allerdings keinen Grund, sich zurückzulehnen.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bereich der „Lebenswissenschaften“ (Life Sciences) in Ostbayern nach den jetzt vorgelegten Zahlen verdoppelt, von knapp 2.000 auf exakt 3.863 im vergangenen Jahr. Das sind rund 200 Arbeitsplätze mehr als 2014, ein Plus von knapp fünf Prozent. Das Kompetenz-Netzwerk in Ostbayern ist nach der Bio-Tech-Region München das zweitgrößte im Freistaat.
Motor des Erfolgs ist der BioPark Regensburg, der am Rande des Regensburger Universitätscampus innovativen Unternehmen auf 18.000 Quadratmeter Labor-, Büro- und Konferenzfläche Zukunfts-, Forschungs- und Wachstumschancen eröffnet. 1998 gründete die Stadt die BioPark Regensburg GmbH, die einen ungenutzten Rohbau auf dem Unigelände kaufte.
Mit erheblicher staatlicher Förderung entstanden Räume, die jungen Unternehmen aus der Branche zur Miete angeboten wurden. Mehrfach wurde das Areal inzwischen erweitert. Bei einer Mietauslastung von 96 Prozent beherbergt der BioPark zur Zeit in seinen drei Gebäuden 36 Mieter mit insgesamt rund 600 Mitarbeitern.
Trotz der Komplett-Auslastung mahnt der BioPark-Geschäftsführer dazu, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Er beklagt die nachlassende Gründungs- und Investitionsdynamik. „Zwar können wir immer wieder eine Firma im BioPark ansiedeln, doch das Hauptwachstum kommt überwiegend von unseren bestehenden Unternehmen vor Ort“, so Dr. Diefenthal. Nach seinen Erfahrungen haben es insbesondere junge innovative Unternehmen schwierig, Kapitalgeber zu finden.
„Es wird zunehmend paradox. Während die Kreditvergabe beispielsweise bei Immobilien stetig wächst, sinkt die Investitionsbereitschaft — insbesondere bei Fremdkapital — in innovative Unternehmen kontinuierlich“, sagt er. Der BioPark wolle deshalb in diesem Jahr die Gründungsdynamik neu beflügeln, unter anderem mit Initiativen wie einem speziellen Wochenende für junge Startups sowie einem „FameLab“. Dabei präsentieren Nachwuchswissenschaftler aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich ihr Forschungsprojekt auf sehr unterhaltsame Art einem breiten Publikum.
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