Dresden: DW-Reporter von „Pegida“-Demonstranten angegriffen
20 Okt
DW-Reporter Jaafar Abdul Karim wurde am Montag, 19. Oktober, auf der „Pegida“–Demonstration in Dresden von Teilnehmern tätlich angegriffen und beleidigt.
Jaafar Abdul Karim war mit einem Kamerateam in Dresden, um während der „Pegida“-Demonstration für die Deutsche Welle Interviews zu führen. Abdul Karim und seine zwei Kolleginnen wurden zunächst von einer Gruppe von Demonstranten umringt und bei den Dreharbeiten behindert. Nach ausländerfeindlichen Beschimpfungen schlug einer der Demonstranten den DW-Reporter ins Genick und flüchtete in die Menge. Der Vorfall wurde den Polizeibeamten vor Ort sofort gemeldet, die den Täter jedoch nicht ermitteln konnten.
DW-Intendant Peter Limbourg verurteilte den Angriff und kündigte rechtliche Schritte an. „Dieser Übergriff auf Journalisten ist nicht der erste bei einer ‚Pegida‘-Kundgebung und belegt, dass Gewalt gegen Journalisten seitens der Teilnehmer zur Regel wird oder zumindest billigend in Kauf genommen wird. Damit verabschieden sie sich eindeutig aus dem demokratischen Diskurs in Deutschland. Die DW wird Strafanzeige erstatten und prüft rechtliche Schritte auch gegen den Veranstalter.“
Zum ersten Jahrestag der rechten „Pegida“-Bewegung hatten sich am Montag rund 15.000 Demonstranten und ebenso viele Gegendemonstranten in Dresden versammelt. Trotz des Appells des sächsischen Innenministers und eines Aufgebots von mehr als tausend Polizeibeamten kam es zu Ausschreitungen.
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