Als der Döner zum Veganer wurde
7 Okt
Im Einwanderungsland Deutschland treffen Alltagsdinge verschiedenster Kulturen aufeinander, ein neues Projekt will diese Objekte jetzt erforschen
Was haben Matcha-Cheesecake, Zierpalmen, Cosplay-Kostüme und vegane Döner gemeinsam? All diese Dinge sind Teil deutscher Alltagskultur, sie sind aus aller Welt zu uns gekommen, sie entwickeln sich hierzulande weiter- und zeigen so die Vermischung von Kulturen im Einwanderungsland Deutschland. Objekte, auch ganz unscheinbare Dinge wie Haushaltsgegenstände oder Lebensmittel, sind Spiegel einer vielfältigen deutschen Gegenwart, die ab Oktober 2015 in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt erforscht werden soll.
Im Fokus des Projekts „Mobile Welten. Zur Migration der Dinge in transkulturellen Gesellschaften“ stehen Dinge, die nahezu unbemerkt Einzug in den Alltag halten. Die komplexen Verflechtungen von Objekt- und Lebenswelten sollen sowohl historisch als auch für die Gegenwart nachgezeichnet werden. Geplant sind dafür beispielsweise experimentelle Ausstellungen. Die Alltagsperspektive von Jugendlichen und ihre Expertise in einer Gesellschaft der Vielfalt soll dabei einbezogen werden. Das Projekt wird von der Stiftung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in Kooperation mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg umgesetzt.
„Kultur steht niemals still, sie lebt von immer neuen Einflüssen. Forschung kann diesen Wandel sichtbar machen und erklären. Im Projekt ,Die Migration der Dinge‘ wird Forschung über Ausstellungen im Museum für jeden greifbar und nachvollziehbar. Die hochaktuelle Auseinandersetzung mit Migration und Integration gewinnt durch das Forschungsprojekt eine neue Facette. Sie zeigt ganz gegenständlich, wie sich Kulturen gegenseitig beeinflussen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Gefördert wird das neue Projekt für drei Jahre über die BMBF-Forschungsinitiative „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“. Diese Förderlinie zielt darauf ab, bei der Analyse der materiellen Kultur Kompetenzen verschiedener Institutionen – Universitäten, Museen oder Denkmalämter – zu bündeln und dadurch neue Interpretationswege zu finden. Im Rahmen der „Sprache der Objekte“ werden insgesamt 24 geisteswissenschaftliche Verbünde gefördert, die sachkulturelle, wissenschafts- und technikhistorische, ethnologische oder archäologische Objekte erforschen. Für die Förderung, die 2013 gestartet ist, stehen insgesamt rund 26 Millionen Euro zur Verfügung. 2016 soll „Die Sprache der Objekte“ mit einer weiteren Ausschreibung fortgesetzt werden.
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