Russland: Besonders junge Leute stehen EU positiv gegenüber

5 Jul

Repräsentative Umfrage des IFAK-Instituts im Auftrag der Deutschen Welle

Pressemeldung der Firma Deutsche Welle

60 Prozent der russischen Bürger sehen in der Europäischen Union (EU) einen wichtigen wirtschaftlichen und strategischen Partner – das gilt vor allem für junge Leute: 72 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind dieser Meinung, in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen teilen 59 Prozent diese Ansicht, bei den 50- bis 60-Jährigen sind es 49 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut IFAK (Kiew) im Auftrag der Deutschen Welle durchgeführt hat. Dafür waren im Juni 1.000 Bürger zwischen 18 und 65 Jahren in russischen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern befragt worden.

Die Umfrage war unmittelbar nach dem EU-Russland-Gipfel in Jekaterinburg durchgeführt worden. Das Treffen war überschattet von Meinungsverschiedenheiten, insbesondere über den Syrien-Konflikt. Auch der Umgang russischer Behörden mit Nichtregierungsorganisa-tionen bietet derzeit Konfliktstoff zwischen Brüssel und Moskau auf politischer Ebene. Auf die Haltung der Russen zur EU wirken sich die Spannungen zwischen Russland und der EU nicht aus, wie die Umfrage zeigt.

41 Prozent der Befragten finden, ihr Land solle der EU beitreten. Fast jeder Dritte (30 Prozent) wäre sogar für einen solchen Schritt innerhalb der nächsten fünf Jahre. Allerdings lehnen gleichzeitig 40 Prozent der Befragten einen EU-Beitritt ihres Landes ab. Diese Zahlen haben sich damit seit der letzten Umfrage im Auftrag der DW im November 2012 nicht verändert. Damit ist ein Negativtrend gestoppt, der sich in den vergangenen zwei Jahren abzeichnete, als die Zahl der Gegner eines EU-Beitritts von 18 Prozent im Dezember 2010 auf 41 Prozent angestiegen war.

Das russisch-europäische Verhältnis wird von den Befragten wieder positiv beurteilt. Zehn Prozent halten das Verhältnis für freundschaftlich, 47 Prozent für partnerschaftlich. Nur gut jeder Zehnte (elf Prozent) findet, die Beziehungen seien angespannt.

Noch positiver wird das russisch-deutsche Verhältnis gesehen. Trotz politischer Konflikte, die Ende Juni beinahe zu einem Eklat beim Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg geführt hätten, halten 44 Prozent der Russen die Beziehungen für partnerschaftlich und 23 Prozent sogar für freundschaftlich. Fünf Prozent sprechen von einer angespannten Situation.

Im November 2012 hatten noch 18 Prozent das Verhältnis als angespannt oder verfeindet beurteilt. Die von der Bundesregierung wiederholt geäußerte Kritik an der Einschränkung von Meinungsfreiheit und Menschenrechten in Russland hat sich damit nicht dauerhaft auf die grundsätzlich positive Stimmung der russischen Bevölkerung gegenüber Deutschland und der EU ausgewirkt.



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