Stellungnahme zur „Konzeptstudie“ von Jürgen Engel
24 Okt
Mit Verwunderung hat die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) heute die Berichterstattung zu Überlegungen des Architekturbüros KSP Jürgen Engel Wahrgenommen, die neue Zentral- und Landesbibliothek Berlin in ein zu sanierendes ICC zu verlegen.
Die ZLB möchte dazu feststellen:
Vor Erstellung diese Studie hat das Büro Engel keinerlei Rücksprache mit der ZLB gehalten – kurz gesagt, Herr Engel mag das ICC kennen, die ZLB kennt er nicht. Das Konzept- und Raumprogramm für die neue Bibliothek wurde vom Büro Engel nicht angefragt.
Hinsichtlich der Investitionskosten – so wir es den Artikeln entnehmen können – scheint keinerlei Prüfung stattgefunden zu haben, ob dieser Vorschlag bautechnisch machbar ist und wirklich billiger wäre. Wenn das Gebäude für Messen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist, wieso soll dann eine gemeinnützige Bibliothek diesen Ort wirtschaftlich betreiben können? Das Gebäude ist viel zu groß. Die Betriebskosten allein für Luft und Heizung und teilweise notwendige Klimatisierung sind für eine Bibliothek in dem Gebäude nicht beherrschbar. Alle Planungen der ZLB für ein neues Gebäude gehen von einer nachhaltigen Bewirtschaftung aus, das auch in vielen Jahren noch betriebswirtschaftlich sinnvoll zu betreiben ist.
Das ICC ist sicherlich ein architektonisches Highlight der Stadt. Der Standort allerdings ist für eine öffentliche Bibliothek, dem Ort von Bildung und Begegnung, vollkommen ungeeignet. Das städtebauliche Umfeld, eine Brache von Verkehrsinfrastruktur, ist für eine Bibliothek nicht geeignet und weder kind- noch jugendgerecht. Der Raum „Bibliothek“ stellt heute einen innovativen Schmelztiegel dar, wo Menschen und Ideen aufeinander treffen. Deshalb muss auch das Umfeld einen Charakter haben, in dem sich Menschen gern aufhalten. Eine ZLB im ICC hätte erheblich weniger Besucher als am geplanten Standort Tempelhof.
Insgesamt bleibt aus der Sicht der Zentral und Landesbibliothek Berlin zu konstatieren, dass das ICC für die Zwecke einer öffentlichen Bibliothek nicht geeignet ist.
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