Sonntagsschutz muss nationale Aufgabe werden
8 Feb
KAB lädt ein: 4. Zeitkonferenz der "Allianz für den freien Sonntag"
Als einen „Schlag ins Gesicht von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen“ bezeichnet es die KAB Deutschlands, wenn immer mehr Politiker die ausufernden Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen zum Maßstab für Freiheit und Kundenwillen erklären. „Diese scheinbare Freiheit des rund um die Uhr-Konsumierens wird auf dem Rücken der Verkäuferinnen und ihrer Familien ausgetragen“, sagt Hannes Kreller, KAB-Vertreter in der nationalen und der europäischen Allianz für den freien Sonntag.
Länder hebeln Arbeitsschutz aus
Kreller erklärt, dass die ausufernde Ladenöffnungszeiten an Werk- und Sonntagen der Vielfalt im Einzelhandel schadeten. „Nur die großen Konzerne können es sich mit Billigjobs erlauben, werktags bis 24 Uhr oder sonntags bis in den Nachmittag hinein zu öffnen, Familienunternehmen könnten diesem Druck nicht standhalten“, so der KAB-Experte.
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands fordert, dass der Sonntagsschutz wieder eine nationale Aufgabe wird. „Mit der Verlagerung des Ladenschlussgesetzes vom Bund auf die Länder ist Deutschland zum Flickenteppich bei den Öffnungszeiten geworden. Länder sowie Kommunen sind zum Spielball der großen Konzerne geworden und Städte und Gemeinden werden gegeneinander ausgespielt“, beklagt Kreller. „Wenn die eine Stadt öffnet, muss die andere nachziehen, um Kaufkraft zu binden“. Die KAB Deutschlands fordert deshalb, dass mit einem strengeren und klaren Bundesarbeitszeitschutz-Gesetz den Bestrebungen der Länder über die Bedarfsgewerbeordnung den Sonn- und Feiertagsschutz weiter auszuhöhlen, ein Ende gesetzt wird. „Der Schutz der Arbeitnehmer muss oberste Priorität haben“, so Kreller.
Wildwuchs stoppen
Gegen den Wildwuchs bei den Ladenöffnungszeiten richtet sich auch die 4. Zeitkonferenz der Allianz für den freien Sonntag, die am 15. Februar in Fulda stattfindet. Polizei- und Dienstleistungsgewerkschaft, Betriebsräte, Kirchenvertreter, Frauen- und Wirtschaftsverbände und nicht zuletzt nationale Sportverbände wie der Deutsche Olympische Sportbund haben sich in dieser nationalen Allianz zusammengeschlossen. Auf der Tagung in Fulda diskutieren Vertreter der Sonntagsallianz und Juristen über Möglichkeiten, den Grundgesetzartikel 140 zur Sonn- und Feiertagsruhe auf nationaler Ebene anzuwenden.
Unter dem Titel „Sonntag – unser gutes Recht“ findet von 10.00 bis 16.00 Uhr im Parkhotel Fulda die vierte bundesweite Zeitkonferenz statt. Unterstützerorganisationen und Partner/innen stellen sich vor, neue rechtliche Hebel für einen besseren Sonntagsschutz werden aufgezeigt. Aktive aus verschiedenen Regionen präsentieren Aktionsideen und Erfahrungsberichte. Nicht zuletzt dient die Konferenz dem gegenseitigen Austausch und Kennenlernen.
Alle Aktiven, Unterstützer/innen und Freunde der Sonntagsallianz sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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